Grundlagen

Autor: Philipp Viertel

Um das Verständnis der Cloud Systeme näher zu bringen, müssen einige Definitionen vorab erläutert werden. Hierzu wird auf die Definitionen des NIST (National Institute of Standards and Technology) in [8] zurückgegriffen, welche allgemein anerkannt sind.

Das Cloud Computing Modell stellt einen Netzwerk Zugriff auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechenressourcen zur Verfügung. Diese beinhalten z.B. Server, Speicherkapazitäten, Applikationen, Dienste, usw. Dieser Zugriff stellt dabei einige Anforderungen: Er muss ubiquitär sein, zweckmäßig und auf Abruf immer bereit stehen. Ein solches Modell muss schnell verfügbar sein und das mit wenig Interaktion seitens des Anbieters.

Es werden dabei fünf essentielle Eigenschaften definiert:

  • On-demand self service: Ein Anwender muss automatisch Rechenkapazitäten oder andere Leistungen von der Cloud beziehen bzw. nutzen können, ohne menschliche Interaktion mit dem Anbieter.
  • Broad network access: Der Zugriff auf die Leistungen muss über herkömmliche Netzwerkstandards erfolgen (z.B. über Smartphones, Laptops, Tablets, usw.)
  • Resource pooling: Über Methoden der Virtualisierung müssen auch mehrere Anwender gleichzeitig bedient werden. Die Ressourcenzuordnung muss dynamisch geschehen.
  • Rapid elasticity: Die Anforderungen an die Skalierbarkeit sind enorm. Kapazitäten müssen schnell und dynamisch an die Benutzeranforderungen angepasst werden.
  • Measured service: Ressourcen und ihre Nutzung müssen überwacht, kontrolliert und optimiert werden.

Es gibt drei unterschiedliche Service Modelle:

  • Software as a Service (SaaS): Die Anwendung die vom Anbieter bereitgestellt wird, läuft auf der Infrastruktur der Cloud. Sie kann über herkömmliche Netzwerkapplikationen wie Internet Browser or ein anderes Interface genutzt werden. Auf die dahinterliegenden Elemente hat er jedoch keinerlei Einfluss.
  • Platform as a Service (PaaS): Der Anwender kann auf die Cloud Infrastruktur selbst erstellte Applikationen ablegen, die mittels Programmiersprachen und/oder Bibliotheken vom Anbieter angeboten und realisiert wurden. Darüber hinaus hat er keinen Einfluss auf die Infrastruktur der Cloud.
  • Infrastructure as a Service (IaaS): Der Anwender kann Rechenressourcen nutzen um eigene Software (inklusive Betriebssysteme) auf der Cloud abzulegen und auszuführen. Darüber hinaus hat er keinen Einfluss auf die Cloud, hat jedoch Zugriff auf Betriebssysteme, Speicher und die abglegten Anwendungen.

Die Arten von Clouds in ihrem Einsatzgebiet lassen sich in vier Kategorien einteilen:

  • Private Cloud: Die Infrastruktur ist für die bestimmte Nutzung einer einzigen Organisation gedacht. Sie kann im Besitz der Firma oder einer dritten Partei sein, die auch die Verwaltung übernimmt.
  • Community Cloud: Die Infrastruktur wird für eine bestimmte Nutzung einer Gemeinschaft von Anwendern angeboten. Sie wird von einer oder mehreren Organisatoren der Gemeinschaft verwaltet.
  • Public Cloud: Die Infrastruktur ist offen für die Öffentlichkeit. Sie gehört einem Unternehmen, einer Regierungsorganisation, einer akademischen Organisation oder einer Mischung aus diesen.
  • Hybrid Cloud: Die Infrastruktur ist eine Mischung aus zwei oder mehreren andren Infrastrukturen (Private, Community, Public). Sie werden zusammengeführt durch entsprechende IT-Lösungen.

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