1.2 Sharing Economy
Bei der Sharing Economy (auch Shareconomy oder Collaborative Consumption) rückt
die Nutzung von Resourcen in den Vordergrund. Um für Umweltschutz, Effizienz und
Nachhaltigkeit zu sorgen wird immer öfter nicht der Besitz eines Guts sondern
nur die Nutzung dieses angestrebt. Nur selten ist ein permanenter Zugriff auf
eine Resource, welche sich als Maschine, Örtlichkeit oder etwas abstraktes
darstellen lässt, nötig. In diesem Fall soll durch das Teilen der Resource für
mehr Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz gesorgt werden.
Der Gedanke der Shareconmy wurde bereits in den 70er Jahren gefordert, passte
allerdings nicht zu den Gesellschaftsbedürfnissen, welche auf den Besitz von
Gütern ausgelegt waren. Heutzutage hingegen wird bereits vieles in sozialen
Netzwerken geteilt und somit ist der Gedanke des Teilens bereits in der
Gesellschaft verankert.
In einer Statistik von 2010 aus der USA werden folgende Werte für geteilte Güter
aufgezählt:
Wohnraum (58%)
Arbeitsraum (57%)
Nahrungszubereitung (57%)
Haushaltszubehör (53%)
Kleidung (50%)
Zu den geteilten Gütern zählt auch der Kauf oder Verkauf von gebrauchten Gütern.
Durch das Internet und die damit einhergehenden Möglichkeiten ist das Teilen von
Resourcen einfacher geworden. So werden öfter Immobillien, Verkehrsmittel oder
selten genutzte Dinge wie Gartengeräte vermietet und geteilt.
Das momentan bekannteste Beispiel für das Verleihen von Gütern ist in der
Autobranche zu finden. Vorallem in Städten wird ein Auto oftmals nichtmehr als
Statussymbol, sondern als Belastung empfunden. Durch das Mieten und Teilen von
Autos ist ein riesiger, neuer Markt entstanden, welcher sich Dank des Internets
und mobiler Applikationen immer stärker verbreitet.
Der Grundgedanke hinter der Shareconomy ist der, ein Gut günstig zu leihen,
anstatt es teuer zu kaufen. Dieser Gedanke findet sich auch immer öfter in
großen Firmen und nicht nur bei Privatpersonen wieder. Um Resourcen wie zum
Beispiel Speicherplatz zu sparen, werden eBooks, Musik und andere Medien digital
oftmals zum Leihen angeboten. Der Komsument hat geringere Kosten für das Leihen
und beansprucht nur für kurze Zeit seinen Speicherplatz.
Die Sorge, dass mit verliehenen Gütern nicht ordnungsgemäß umgegangen wird oder
dass die Güter gestohlen werden können, ist momentan der stärkste Gegner der
Shareconomy. Allerdings gab es ähnliche Sorgen bereits bei der Einführung des
Online-Shoppings, welche sich schnell verflüchtigten.
Es gibt kritische Stimmen gegen die Shareconomy, welche behaupten, dass das
Teilen ohne den eigentlichen Besitz eines Guts nicht möglich ist, wobei die
Anzahl der Güter, welche sich im Umlauf befinden, allerdings verringert würde.
Auch wird davon gesprochen, dass nicht die Nachhaltigkeit oder der Umweltschutz
sondern lediglich der Kostenfaktor der Antrieb für die Shareconomy sei.