4.5 Die Cloud
Cloud als Motor der Digitalisierung
[entnommen aus "Was treibt die Digitalisierung?" Kapitel 1]
Das Rückgrat der Digitalisierung bildet die Cloud. Das "Internet of Things" wächst kontinuierlich, eine große Menge von Daten sammelt sich an, welche jederzeit von überall abrufbar sein müssen. Sie kann in Echtzeit Daten sammeln und auswerten für eine schier unbegrenzte Anzahl von Anwendern. Allerdings gibt es dafür einige Anforderungen:
- Leistungsstarke Breitbandverbindungen
- Effiziente und sichere Rechenzentren
- Flexibilität und Skalierbarkeit der Rechenzentren
Der Einsatz solcher Cloud-basierten Systeme ist in fast jedem Bereich denkbar: In der Medizin, der öffentlichen Sicherheit, Logistik, Einkauf oder der Verwaltung von Großunternehmen.
Um die Digitalisierung zu meistern müssen Unternehmen ihre Struktur, ihr Geschäftsmodell und ihre Prozesse transformieren. Durch die flacheren Hierarchien, Kommunikation und Verzahnung der unterschiedlichen Bereiche entstehen neue Wertschöpfungsketten mit dem Ziel neue, schnelle und flexible Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
Der Markt ist internationaler als je zuvor und dadurch entsteht ein starker Wettbewerb. Unternehmen wollen Kunden gewinnen und behalten, und dafür wird die "Customer Experience" optimiert. Z.B. durch Big-Data Technologien sollen die individuellen Bedürfnisse jedes Kunden befriedigt werden und Dienstleistungen werden dabei auf einzelne Kunden zugeschnitten. Die Online-Komponente soll dabei zusammenarbeiten mit der Offline-Komponente. Am Beispiel des Autohauses soll es möglich sein, sich nicht nur die Autos anzuschauen, sondern auch per App-Anbindung und anderen Services mehr Informationen über Angebote und einzelne Objekte zu beziehen. Die Cloud soll also ebenso vom Kunden genutzt werden wie vom Unternehmen selbst.
Auch in der Logistik wo es um Warenströme geht, lassen sich Clouds einsetzen um Prozesse zu optimieren. In der Lebensmittel-Branche gibt es mittlerweile Branchen-fremde Unternehmen die den eigentlichen Unternehmen den Rang streitig machen. Logistiker die direkt vom Kunden die Bestellungen per Mobile-App annehmen und die Lebensmittel an einen vom Kunden gewünschten Ort abliefern. Mit Hilfe von Clouds ist es möglich schneller auf Nachfrage und Angebot des Markts zu reagieren. Bei diesem Beispiel wird auch deutlich, warum Unternehmen sich verändern müssen, um sich in ihrer Branche noch zu behaupten. Um bestehen zu können gibt es sieben Schwerpunkte zu beachten.
- Digitalisierte Geschäftsmodelle
- Fast jeder Geschäftsprozess benötigt heutzutage IT. Unternehmen müssen umdenken um weiterhin auf dem Markt eine Rolle zu spielen.
- Agilität und Schnelligkeit sind hier wichtige Schlüsselwörter.
- CIO und CEO
- Der CIO spielt eine wichtige Rolle. Der CEO gibt die grundlegende Richtung vor, doch es liegt am CIO die Vorschläge auf Umsetzbarkeit zu prüfen und neue Prozesse im Unternehmen zu integrieren.
- Zur Seite hat der CIO Chief Digital Officers (CDOs). Diese kommen oft aus der Kreativ-Branche und helfen neue Lösungswege zu finden.
- Zweigleisig fahren
- Bimodale IT Strukturen sind sinnvoll. Die altbewährte IT kann ihre Arbeit fortsetzen während man isoliert von ihr neue Wege ausprobiert. Letztlich müssen beide Wege wieder zusammengeführt werden.
- Ein kompletter Umbau der gesamten IT ist oft nicht ohne weiteres möglich.
- Seite an Seite auf dem Weg in die Cloud
- Eine Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern, welche oft eine zeitaktuelle Sicht auf die Technologie haben ist eine sinnvolle Option.
- Bei sicherheitskritischen oder speziellen Anforderungen ist es empfehlenswert, wenn der Dienstleister übergreifende Fachkenntnisse und Transformationserfahrungen besitzt.
- Es muss auch klar sein: Was soll in die Cloud? Welche Prozesse, welche Infrastrukturen, welche Teile der Wertschöpfungskette?
- Kooperation mit den Besten der Besten
- Externe Provider müssen ein umfangreiches Know-How besitzen!
- Kooperation mit Technologiepartnern zur Erstellung einer optimalen Cloud-Lösung.
- Maximale Performanz durch marximale Sicherheit
- Sensible Daten von Unternehmen oder Kunden müssen auch entsprechend behandelt werden.
- Clouds benötigen entsprechende Abwehrmechanismen gegen Angriffe (Verschlüsselung).
- Länderspezifische Gesetze und Richtlinien beachten!
- Höchste Qualität als Grundlage für IT-Transformation und digitales Wachstum
- Zuverlässigkeit, Stabilität und Agilität sind wichtige Faktoren.
- Es ist wichtig Mechanismen zu haben die auf Ausfälle und andere Probleme reagieren.
- Die Digitalisierung ist abhängig von der Cloud, und die Cloud ist abhängig von ihrer Qualität.
Cloud in der Praxis
[entnommen aus "Was treibt die Digitalisierung?" Kapitel 6, 10, 11]
Die Cloud setzt Trends, ermöglicht neue Geschäftsmodelle und ist der Motor der Digitalisierung, doch wie sieht sie in der Praxis aus? Ein wichtiger Bestandteil sind branchenübergreifende und bracheninterne Beziehungen, die richtige Vertriebsstrategie auf neuen digitalen Wegen ein weiterer. Und zu Letzt muss die Basis stimmen, also die Technologie im Rechenzentrum in Form von virtuellen IT-Ressourcen. Faktoren wie Verfügbarkeit und Skalierbarkeit spielen eine wesentliche Rolle.
Über kurz oder lang unterliegen alle Unternehmen und Geschäftsmodelle der digitalen Transformation. Das ist „die“ Chance der IT-Industrie, denn die Cloud als technologischer Grundstein, bekommt dabei eine Schlüsselrolle. Die Cloud ebnet den Weg für digitalisierte Geschäftsprozesse, Produkte und durchdigitalisierte Unternehmensstrategien.
IT und Kunde im Fokus
Ohne IT kein Online Banking, autonomes Fahren, keine wirtschaftliche Produktion und keine Geschäftsfähigkeit. Und ohne IT keine Kunden! Schließlich agieren die meisten Kunden bereits heute und bald online. Unternehmen sind oftmals noch nicht bestens informiert und „always on“. Unternehmen müssen sich also die Vorteile der Digitalisierung genauso zu Nutze machen und z.B. die Cloud als Vertriebskanal nutzen. Die Digitalisierung erfordert also nicht nur eine Transformation der eigenen Geschäftsprozesse, sondern auch neue Vertriebswege, Kundenansprachen und Kooperationsmodelle.
Die Digitalisierung im Berufs- und Privatleben hat zu Veränderungen geführt, die sich intensiv auf die Unternehmensausrichtungen auswirkt. Dabei beeinflussen im wesentlichen drei Trends derzeit den Markt:
-Erhöhte Transparenz: Preisvergleiche, Leistungsbeschreibungen und Kundenmeinungen Internet macht es möglich
-Akzeptanz der Standards: Schnelllebigkeit des Marktes und neue Kommunikationskonzepte sorgen für eine deutlich erhöhte Akzeptanz für Standards
-Produktvielfalt: immer mehr Teilnehmer durch neue Marktplätze im globalen Internet
Mit dem Kunden gleichziehen / Partnering
Die Zeiten des Handlungsreisenden und des klassischen Verkäufers sind vorbei. Es gilt, auf Kundenwünsche direkt reagieren zu können, eben „always on“ zu sein, wie der Kunde. Das Tempo des „Feedbacks“ der Kunden hat sich rasant weiterentwickelt und ist geschäftsentscheidender denn je. Das Kundenfeedback darf nicht mehr nur noch direkte Auswirkungen auf Maßnahmen der Kundenbetreuung haben, sondern sollte gleichermaßen transparent für die Produktion, Zulieferer oder eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung gemacht werden, unter höchsten Datenschutzvoraussetzungen.
Die Omnichannel-Präsenz ist das Gebot der Stunde, um Kunden bestmöglich einzufangen. Ein Online-Shop oder Verkaufsraum reicht nicht mehr aus. Es ist also ein Gesamtpaket perfekt aufeinander abgestimmter Maßnahmen über sämtliche Kanäle gefragt, es sollte möglichst innovativ und intelligent sein. Die Brücke zu den neuen Kanälen ist die Cloud. Der Kunde will quasi ein „Rundum-sorglos-Erlebnis“. Im Idealfall könnte es wie folgt aussehen: Der Kunde konfiguriert sein Wunschauto am PC, kann am Tablet weiter daran arbeiten und diskutiert dabei Fragendirekt mit dem Händler über einen Online Chat. Abends an der Bushaltestelle gestaltet er das Interieur und lässt Farben und Materialien auf sich wirken. Einige Tage später kann er im Showroom des Autohändlers sein Auto virtuell Probe fahren. Nach der Klärung der letzten Fragen kann der Verkäufer weitere Features anbieten, an die der Kunde selbst noch nicht gedacht hat, weil der Händler seinen Kunden einfach schon besser kennt.
Omnichannel-Maßnhamen sind nur ein Teilschritt um Kunden besser zu binden. Die globale Wirtschaft macht Produkte auf aller Welt per Klick verfügbar. Auch das Telefon wurde längst durch die Cloud abgelöst. Dadurch sind Partnerschaften das A und O und sollten in Zukunft ein fester Bestandteil jeder Unternehmensstrategie in der digitalen Welt sein, denn erst gebündelte Kräfte schaffen eine ganzheitliche Lösung, die dem Kunden einen Mehrwert bietet. So kooperiert nicht nur der Softwarehersteller mit dem Hardwareproduzenten, um Anwendern eine bessere IT Lösung zu bieten. Auch ein Getränkehersteller partnert mit dem Automatenhersteller und der wiederum mit einem IT-Dienstleister. Partnerschaften sind nur erfolgversprechend, wenn Unternehmen in Sachen Kooperation auf das richtige Pferd setzen, denn der Markt bleibt schnelllebig.
Worauf kommt es in der Praxis wirklich an?
Marktführer wie Apple zeigen immer wieder, dass die IT und vor allem die Cloud, die Basis für das digitale Wachstum sind. Sie schafft die Voraussetzung, dass Dinge vernetzt sind und das vernetzte Dinge untereinander verfügbar sind und kommunizieren können. Die Cloud ist also der Motor der Digitalisierung. Für Unternehmen stellen sich nun Fragen wie: Wie passt die Cloud Technologie in die IT-Strategie? Welche Cloud Infrastrukturen und Applikationen verschaffen Mehrwert? Welche Cloud Modelle: Public, Private, Hybride? Welche Daten in welcher Form? Welcher Cloud Mix erzielt für mein Unternehmen das Optimum? Public Cloud: mehr Innovation, mehr Agilität, schlechter Schutz sensibler Daten? Private Cloud: elektronischer und physischer Schutz? Hybride Cloud: beide Bereitstellungen vereint (public für weniger sensible Daten, private für geschäftskritische Operationen?
Cloud braucht eine zentrale Plattform
Standardisierte und dynamische Cloud-Plattformen, mit variablen Leistungseigenschaften für schnelle Zugriffe von überall, sollten die Basis sein. Unabhängig vom Modell sollte sie flexibel und grenzenlos skalierbar sein. Der Vorteil solcher Plattformen ist, dass sie jeden Cloud-Service von jedem Server zu jedem Zeitpunkt bereitstellen können (any service on any server at any time). Das bedeutet einen einheitlichen Zugriff auf alle Cloud Angebote wie Platform-as-a-Service (PaaS), Software-as-a-Service (SaaS) und Infrastructure-as-a-Service (IaaS). Hier müssen also auch Provider entsprechende Partnerschaften eingehen, damit Kunden auch wirklich aus den Vorteilen der Cloud schöpfen können.
Twin-Core-Technologie
Anforderungen an die Cloud-Infrastruktur sind neben der Kosteneffizienz vor allem Ausfall- und Datensicherheit, Datenschutz, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit von absoluter Priorität umso mehr, wenn sie über einen Provider bezogen wird. Die Basis dieser Cloud-Dienste müssen ausfallsichere, moderne und effiziente Rechenzentren sein. Man gewinnt nur einen Mehrwert, wenn die Technologie stabil läuft. Twin-Core-Rechenzentren arbeiten genau dem einfachen Prinzip: „Doppelt gesichert hält besser“. Dabei findet eine permanente Spiegelung zwischen zwei Zwillingsrechenzentren statt und ist somit auch gegen Unwetter oder Hochwasser geschützt. Zum Beispiel bildet das größte Rechenzentrum Deutschlands in Biere solch ein Twin-Core mit dem Rechenzentrum in Magdeburg.
IT-Sicherhet „everywhere“ erfordert Strategie
Jeden Tag entstehen Hunderttausende neuer Viren, Würmer und Trojaner. Experten des Computer Emergency Response Team (CERT) haben festgestellt, dass die Angreifer immer professioneller und die Methoden immer ausgefeilter werden. Cyber Security Services sind daher ein elementarer Bestandteil für das Vertrauen in einer vernetzten Welt. Bisher gleicht die Sicherheitsarchitektur vieler Unternehmen noch einer mittelalterlichen Stadtmauer, harte Schale, weicher Kern. Um auch in der zunehmenden Digitalisierung genug Sicherheit zu haben, braucht es intelligentere, umfassendere Konzepte, die in die Gesamtstrategie des Unternehmens eingebettet sein müssen. Unternehmenssicherheit setzt eine strategische Überlegenheit voraus und braucht daher eine individuelle Sicherheitsanalyse (Advanced Cyber Defense). Aus diesen Ergebnissen lassen sich taugliche Sicherheitsstrategien ableiten, die dann mit oder mit Hilfe von Fachleute und Spezialeinheiten umgesetzt werden können.
IT-Qualität: IT ohne Ausfälle gibt es nicht
Unternehmen müssen sich im Klaren darüber sein, dass eine IT ohne Ausfälle Wunschdenken ist. Es gibt viele Gründe für einen Ausfall, daher reicht es nicht, einem potentiellen Ausfall nur mit Technologien vorzubeugen. Darüber hinaus benötigt man Strategien, um Störfälle möglichst schnell und systematisch zu beheben. Man benötigt Programme zur Sicherung der IT-Qualität auf allen Unternehmensebenen. Beispielweise Change Management, Incident Management und festgelegte routinierte Prozesse, mit regelmäßiger Überprüfung und Messungen in KPIs. IT-Verfügbarkeit ist nicht nur eine Frage der Qualität auf der Technologieebene, sondern auch eine Frage der Qualität auf organisatorischer und personeller Ebene.
Mehr Effizienz ist gefragt
Die Einführung einer Cloud-Lösung ist aus der Sicht der Unternehmen auch maßgeblich durch die Kostenoptimierung beeinflusst. Es ist notwendig, dass alle Prozesse hocheffizient ablaufen. Gerade im Eigenbetrieb lässt sich nicht immer eine Standardisierung über eine gesamte Produktpalette hinweg umsetzen. Hierin liegt ein weiterer Vorteil in der Zusammenarbeit mit einem Dienstleister. Je höher der Grad der Standardisierung in einem Provider-Rechenzentrum, desto höher profitieren auch die Unternehmen in späteren Schritten. Sind Standards implementiert, ist eine Konsolidierung auf wenige Systeme möglich, was wiederum die Basis für eine bestmögliche Automatisierung liefert.
Kaum ein Unternehmen ist in der Lage, die ideale Kombination aus standardisierter Technologie und dem erforderlichen Grad an Automation von Prozessen komplett eigenständig und wirtschaftlich zu betreiben. Daher spielen Skaleneffekte eine entscheidende Rolle. Erst mit einer genauen Umsetzung der Konzepte und einer hohen Anzahl an Kunden, werden die Vorteile spürbar. Optimierungen sind nur möglich, wenn Ergebnisse kontinuierlich anhand von KPIs gemessen werden. Effizienz in allen Lagen ist also die entscheidende Grundlage für eine kostenoptimierte Cloud.
Harmonisierung und Standardisierung durch die Cloud am Beispiel ThyssenKrupp
Jedes Unternehmen hat "IT-Inseln", die "aus der Flut der Daten (ragen)" (S. 129).
Sie sind aufwendig zu administrieren und führen zu unnötig viel Aufwand für CEOs und IT-Mitarbeiter.
Nachfolgend soll am Beispiel von ThyssenKrupp aufgezeigt werden,
wie dieser Zustand unter Zuhilfenahme von Cloud-Technologie verbessert werden kann.
Mit Hilfe der Cloud sollen vor allem lokale Beschränkungen aufgehoben werden
und alle Daten und Dienste von überall auf der Welt verfügbar machen.
Außerdem soll eine zentalisierte Administration den notwendigen Aufwand verringern,
sowie umfassender agieren können.
Die bewältigung dieser "vierten industriellen Revolution", die auf Information und Kommunikation setzt,
ist gleichzeitig Herausforderung und Chance. Deshalb
"(sollte) man sich kompetente und integrative Partner holen. Das ist der Grund,
weshalb sich ThyssenKrupp für T-Systems entschieden hat. [...]
[Sie] brauchten eine hochverfügbare Basis, wie T-Systems sie
mit ihren Twin-Core-Rechenzentren bieten kann" (S. 130)
Die Umstellung soll in zwei Schritten erfolgen, zu erst aus den 700 verschiedenen Datencentern
und Serverräumen in eine Public Cloud und von dort aus in eine Private Cloud (vgl. S. 131).
"Das Potenzial der Cloud lässt sich gut am Beispiel Aufzug darstellen:
Er verbindet nicht nur Etagen, sondern auch Menschen. Und ebenso wie ein Aufzug
müssen Daten und Anwendungen dort sein, wo sie gebraucht werden." (S. 131)
Außer den Datencentern sollten zusätzlich auch sämtliche Arbeitsplätze in die Cloud verlagert werden.
"Daten sind verfügbar, Anwendungen einsetzbar, Dokumente und Informationen
stehen bereit, wenn der Mitarbeiter sie braucht. Und genau das schafft ThyssenKrupp
mit dem Dynamic Workplace von T-Systems." (S. 132)
Dabei bleibt die Bedienung unverändert, einzig wird das Desktop-Betriebssystem und die Anwendungen
in der Cloud virtualisiert. Das schafft unabhängigkeit vom Endgerät und erhöht die Mobilität
der Mitarbeiter. Bei diesem Vorgehen können während der Umstellungsphase alte Infrastrukturen weiter genutzt
und sukzessive übernommen werden.
Auch ist für ein internationales Unternehmen nicht zuvernachlässigen, wo seine Daten gespeichert sind.
"So kann ThyssenKrupp im Rahmen des Konsolidierungsprogramms unITe auf fünf Twin-
Core-Rechenzentren von T-Systems zurückgreifen. [...]
Die solchermaßen geerdete Datenwolke
verdeutlicht, dass der Begriff Cloud mitunter zu unpräzise ist." (S. 133)
"Cloud Computing bedeutet ja im Grunde, dass man Rechenzentrumsleistungen,
also Serverleistungen, in ein Netzwerk verlegt und in dem Netzwerk Softwareleistung er-
bringt. Cloud Computing ist kein Mirakel, sondern ein Ordnungskriterium." (S. 136)
Ein Weg ohne Cloud wäre für Unternehmen langfristig nicht sinnvoll, da die Dynamik am Markt zu hoch ist
und für tiefgreifende Analysen eeine sichere globale Infrastruktur benötigt wird.
Die Unternehmens-IT erfüllt im Zusammenspiel mit einem Cloud-Provider die Rolle des Technologiepartners
der Fachanteilungen und steuert die Unternehmens-Cloud.
"Es ist die Rolle der IT, das Backbone hochzufahren und dann
am Frontend zu den Partnern die Dynamik zu liefern." (S. 137)
Sicherheitsziele in der Cloud
Je mehr Daten in der Cloud liegen, desto wichtiger ist auch deren Sicherheit.
Das gilt sowohl für Ausfallsicherheit (Safety), als auch Sicherheit vor Angriffen (Security).
Die Erwartungen sind dabei an einen externen Dienstleister deutlich höher, als an eine
interne IT-Abteilung. Es geht dann um Garantien von bis zu 99,999% Erreichbarkeit (vgl. S. 143, 144).
Sobald ein externer Cloud-Provider beauftragt wird, wird also vom Unternehmen die Erreichbarkeit
blind vorrausgesetzt, frei nach dem Motto: "Warum sonst würde ich meine Daten auslagern,
wenn es nicht billiger, besser und ausfallsicherer ist?" (S. 144).
Datensicherheit ist von besonderem Interesse für Unternehmen, deren Geschäftsmodelle ausschließlich
auf Informationen und deren Verarbeitung ausgelegt sind, z.B. Facebook, Uber, Alibaba oder AirBnB.
Sie bauen stark auf das Vertrauen in den Schutz der Daten und die ständige Erreichbarkeit (vgl. S. 145).
Fazit: "Die Cloud ist wie die Erfindung des Buchdruckes. Plötzlich haben alle Menschen Zugang
zum Wissen der Welt, aber um erfolgreich zu sein, muss man lesen (und verstehen)
können. 'Zero Outage' von T-Systems ist – um in diesem Bild zu bleiben – nicht der
Deutschlehrer, sondern der Buchhändler des Vertrauens." (S. 146)
Fazit
[entnommen aus"Was treibt die Digitalisierung?" Kapitel 6 & 12]
Es gibt nicht nur „die eine“ Cloud. Die Cloud ist abhängig vom Unternehmen und von den Anforderungen der Unternehmens-IT. Wichtig ist, dass ein Unternehmen ihren richtigen Weg definieren und Cloud-Services mit der notwendigen Flexibilität auswählen und diese immer wieder anzupassen. Die Effizienz der Cloud ist nicht nur von ein paar Server-Racks im Rechenzentrum abhängig. Es braucht Erfahrung, Technologien und Qualität. Idealerweise ist die Cloud in Deutschland beheimatet, damit auch das Thema Datenschutz genügend berücksichtigt wird. Dieses Gesamtpaket wird auch benötigt, damit die Cloud tatsächlich für jedes Unternehmen Zukunftsfähigkeit bringt.
Abschließend sollen drei zentrale Punkte aufgelistet werden,
welche die zukünfitige Entwicklung von Cloud-Technologie charakterisieren:
Cloud ist Normalität und der Markt wächst:
Sowohl bei Endverbrauchern, als auch im Business-Umfeld
hat sich die Cloud mittlerweile als Normalität etabliert.
Es gibt mittlerweile Geschäftsmodelle, die nur dank Cloud möglich sind
und es werden sicherlich noch mehr dazu kommen und wachsen.Die Cloud ist und bleibt Kooperationsthema:
Für eine flexible und effiziente Cloud-Lösung benötigt man einen Partner,
der entsprechende Erfahrungen und Manpower hat, um sicher und zuverlässig zu sein.Die Cloud muss einfach, sicher und bezahlbar sein:
Eine Cloud ist nur dann sinnvoll, wenn sie ein Unternehmen sinnvoll bereichert und effizienter macht,
oder das Geschäftsmodell verbessern kann. Dabei muss natürlich die Sicherheit der Daten
flexibel auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar sein.