4 Selbstorganisation und Troja-Prinzip

Eine Hierarchie ist gut zur Bearbeitung unterteilbarer, komplizierter Aufgaben geeignet. In einem gleichberechtigen System sind mehr Menschen eingebunden. Hier sind mehr Menschen an der Lösungsfindung beteiligt. Betroffene werden zu Beteiligten. Das hat folgende Vorteile:

  • Motivation: Eigene Interessen haben mehr Bedeutung. Aufgaben sind ganzheitlicher und abwechslungsreicher. Das individuelle Potenzial kann besser entfaltet werden.
  • Flexibilität: Hohe Anpassungsfähigkeit an äußere und innere Situationen. Bessere Erkennung von Anpassungsbedarf und mehr Transparenz.
  • Lenkbarkeit: Mehr Selbstorganisation.
  • Zeitaufwand und Kosten: Anpassungen und Veränderungen laufen schneller ab.

Risiken:

  • Überforderung: Selbstorganisation kann zu Ängsten und Problemen des Einzelnen führen.
  • Konflikte: Das Konfliktpotenzial ist größer, u.a. wegen dem Fehlen von vorgegebenen Regeln.
  • Hohe Anforderung an Führung: Viel Vertrauen in das Team ist notwendig.
  • Zeitaufwand und Kosten: Lösungs- und Entscheidungsfindungen dauern länger.

Die Voraussetzungen für eine Selbstorganisation in einem Team lassen sich zusammenfassen unter den Begriffen Toleranz, Sozialkompetenz und Mut.

Troja-Prinzip

Das Troja-Prinzip beschreibt die evolutionäre oder revolutionäre Weiterentwicklung bzw. Veränderung eines bestehenden oder neuen Systems. Das einmal gefundene Optimum in einem Entwicklungsteam ist immer nur von begrenzter Dauer, da sich Rahmenbedingungen und andere Faktoren stetig verändern. Hier müssen also evolutionäre, oder aber, z.B. bei Zeitdruck, revolutionäre Maßnahmen greifen.

Organisation von Teams

Selbstorganisierte Gruppen sind regel- und wertebasiert. Die Führung erfolgt über Regeln und das Vorleben von Werten. Die Führung übernimmt dabei nicht eine einzelne Person. Für kleine Gruppen ist dies einfacher zu realisieren, mittels XP oder Scrum. Schwierig wird es, wenn das Team wächst.

Man kann eine Organisation auch als Matrix darstellen, eine sogenannte Organisationsmatrix. Sie enthält verschiedene Schichten; Management, strategische und operationale Sichtweisen, Abteilungen, usw. Sie ist primär eine Kommunikationsmatrix. Die Kommunikationskanäle müssen explizit ausgebaut und umgebaut werden. Die Steuerung einer echten Matrix erfolgt über gemeinsame Ziele und Visionen. Die Motivation kommt aus der Identifikation des Einzelnen mit den Zielen und der Vision.

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