5 Bringen Sie Ihre Technik auf Vordermann

Dieses Kapitel zeigt anhand einiger Beispiele die “Must Haves” der Industrie 4.0 und gibt damit Empfehlungen ab wie der Wandel zu einem Digitalisierten Unternehmen aussehen kann. Das Ziel ist das Zusammenwachsen von produktionsfernen und produktionsnahen Unternehmensbereichen und der Produktionstechnik durch die IT.

Zu Beginn des Kapitels liegt die Betonung auf “Safety- und Security-Infrastruktur” und, dass die Definition und Einhaltung gewisser Standards notwendig ist, um durch die Digitalisierung des Unternehmens nicht neue Angriffsvektoren zu ermöglichen. Stuxnet und Flame werden dabei als Beispiele für Angriffe gegen industrielle Systeme angeführt.

Dabei spielen die folgenden Punkte eine wichtige Rolle für die Sicherheitsstrategie im Produktionsumfeld:

  • Absicherung der Kommunikation
  • Absicherung der Endgeräte und der Sensoren/Aktoren selbst
  • Absicherung sämtlicher Schnittstellen
  • Autorisierung der Zugriffe

Aus diesen Punkten ergeben sich folgende Anforderungen für die Digitalisierung des Unternehmens:

  • Flexible, elastische Plattformen orchestrieren
  • Übergreifende standardisierte Kommunikation
  • Hohe Sicherheitsstandards in Hinblick auf Safety und Security
  • Data Analytics zur Bewertung von Prozessen und Systemen
  • Integration in die globale IT-Landschaft
  • Orchestrierung von Systemen statt Programmierung
  • Herstellerübergreifendes Engineering
  • Verwaltung des gesamten Prozess- und Produktlebenszyklus
  • Zusammenarbeit über Teams, Ressorts, Standorte, Organisationen hinweg ermöglichen

Dabei muss jedoch jede Ebene abgesichert werden: Defense-in-Depth Sicherheit. Zusätzlich zu dem Defense-in-Depth kann die Sicherheit durch einen Null-Trust-Konzept gesteigert werden. Dazu wird wiederum die Mikrosegmentierung auf der Software Ebene genutzt. Das heißt, die Prozesse können nicht alle miteinander kommunizieren, sondern nur mit den notwendigen Prozessen. Eine Punkt-zu-Punkt Kommunikation muss also ermöglicht werden. Auf dieser minimalen Kommunikationsebene greift dann das Null-Trust-Konzept und erlaubt ebenfalls nur minimalen Zugriff von außen (z.B. den Mitarbeitern), um so möglichst wenige Angriffsvektoren auf dem Ganzen System zu haben.

Das ERP-System, was in den meisten Unternehmen vorhanden ist, wird inkrementell zur Schaltzentrale des digitalisierten Unternehmens ausgebaut. Dadurch ergibt sich langfristig ein adaptives ERP-System, das durch Simulationen und Vorhersagen die Parameter des Unternehmens anpassen kann.

Auch in diesem Kapitel wird wieder auf die Mitarbeiter und deren Willen zur Digitalisierung eingegangen. Dies positive Einstellung der Mitarbeiter gegenüber der Digitalisierung des Unternehmens ist offensichtlich eine Notwendigkeit. Dabei gibt es verschiedene Reifetypen, die sowohl auf Unternehmen als Ganzes, als auch auf einzelne Mitarbeiter bezogen werden können:

  • Digitale Konservative: zögern, sich umzustellen, und lassen somit Chancen verstreichen
  • Digitale Anfänger: niedrige digitale Intensität, sowohl bei der Nutzung neuer Technologien als auch beim Führungsstil
  • Digitale Fans: einige digitale Initiativen, aber keine Maximierung des Geschäftsnutzens
  • Digitale Experten: haben eine digitale Kultur und Investitionen geschaffen und profitieren dadurch von Wettbewerbsvorteilen – die digitale Elite sozusagen

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