4 Aufrüsten für die digitale Zukunft

Die Digitalisierung der Welt, und hierbei insbesondere eines Unternehmens, sollte nicht nur gleichgesetzt werden mit der Nutzung von Technologien an offensichtlichen Stellen, wie zum Beispiel in Produktionsanlagen. Viele Möglichkeiten der Digitalisierung für Unternehmen liegen dabei auch in produktionsfernen Bereichen wie dem Vertrieb, der Preissetzung, der Planung, dem Controlling und auch dem Einkauf. Aus diesem Grund muss die Digitalisierung des Ganzen Unternehmens vorangetrieben werden und während dieses Prozesses müssen möglichst viele Angestellte und Entscheider dem Prozess gegenüber positiv gestimmt sein.

Dabei kann die Digitalisierung dieser produktionsfernen Bereiche in vier Stufen unterteilt werden:

  • Stufe A – Information: Dazu gehören das Bereitstellen allgemeiner Unternehmensinformationen, Produkt- und Dienstleistungskataloge, Kontaktinformationen oder das Unterhalten von Stellenbörsen.
  • Stufe B – Kommunikation: Hierzu zählen Dienste wie Suchfunktionen, Formulare, FAQ, E-Mails, Newsletter, Chats, Diskussionsforen, Corporate Blogs und soziale Netz- werke, die die Interaktivität mit den Kunden über das Web fördern.
  • Stufe C – Transaktion: Bei dieser Stufe geht es um die elektronische Geschäftsanbahnung und -abwicklung, mit Online-Offerte-Erstellung, Bestellwesen, Bezahlung und Distribution.
  • Stufe D – Integration: Die höchste Stufe betrifft die Integration und Kundenbindung, z. B. durch personalisierte Websites, One-to-One-Marketing, Online-Order-Tracking sowie den Einsatz digitaler Agenten für Beratung und Verkauf individueller Produkte und Dienste.

Dabei gilt, dass umso höher die Stufe (Stufe D), desto mehr Wert wird für das Unternehmen generiert. Der Aufwand für das Erreichen der Stufe wächst allerdings proportional mit. Dies hängt auch mit der Kultur im Unternehmen zusammen und ob Mitarbeiter diese Form der Digitalisierung annehmen und fördern anstatt zu denken, dass das die Arbeit der IT-Abteilung sei.

Außerdem kann dieser Wandel in der Unternehmenskultur auch dazu führen, dass neue Absatzmöglichkeiten entdeckt werden. Sogenannte “As-A-Service”-Geschäftsmodelle können dabei eine Rolle spielen, da hier nicht klassisch ein Produkt verkauft wird, sondern die Nutzung von Verbrauchseinheiten.

Um diesen Wandel in der Unternehmenskultur herbeizuführen, ist es notwendig einige Punkte zu beachten bzw. den Wandel aktiv zu steuern. Ein “Management of Change” ist also notwendig. Dieser Prozess muss auf der organisatorischen, persönlichen und auch auf der technologischen Ebene greifen. Dabei können agile Methoden und Arbeitsweisen motivationsfördernd wirken, da durch die vielen inkrementellen Schritte leichter ein Fortschritt zu erkennen ist.

Um diesen Wandel erfolgreich herbeiführen zu können und das Risiko des Scheiterns zu minimieren, müssen folgende Punkte erfüllt sein und bei den Mitarbeitern ankommen:

  • Vision
  • Fähigkeiten
  • Anreize
  • Ressourcen
  • Aktionsplan

Eine fehlende Vision, kann zu Verwirrungen bei den Mitarbeitern führen. Wenn die für diesen Wandel notwendigen Fähigkeiten im Team fehlen, dann führt das wiederum zur Besorgnis. Ohne vernünftige Anreize für die Mitarbeiter, besteht die Gefahr, dass diese Widerstand zeigen und das Projekt nicht unterstützen. Wenn das Unternehmen nicht die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen kann, steigt die Frustration bei den Mitarbeitern, da alle anderen Punkte erfüllt wären und nur die Ressourcen fehlen, um im Gegenzug einen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren. Ein fehlender Aktionsplan wird einen falschen Start des Wandels nach sich ziehen und so die geleistete Arbeit und Motivation der Mitarbeiter gefährden.

Der digitale Arbeitsraum kann dabei helfen, dass die Mitarbeiter gemeinsam Wissen erarbeiten und miteinander teilen und ist aus diesem Grund erstrebenswert. So können Unternehmensweit alle wichtigen Erkenntnisse gesammelt und ausgewertet werden.

Der Manufacturing Service Bus (MSB) ist der digitale Arbeitsraum für die produktionsnahen Bereiche des Unternehmens und vernetzt in einer “smarten” Fabrik die verteilten Maschinen. Außerdem kann der MSB bestimmte Ereignisse weitermelden und ermöglicht im idealfall eine dynamische Regulierung der Produktion.

Durch die Digitalisierung nach außen kann man den Kunden eine bessere Möglichkeit zur Interaktion mit den eigenen Produkten und Dienstleistungen ermöglichen. Als Beispiel sei hier das Bankwesen genannt. Die Prozesse im Bankwesen wurden über die Jahre so vereinfacht und digitalisiert, dass viele Kunden die Geschäfte selbst erledigen. Überweisungsträger werden von den Kunden ausgefüllt bzw. sogar nur noch abfotografiert. Kreditanträge werden vom Kunden ausgefüllt und zunächst vollautomatisch von Algorithmen überprüft, bevor ein Bankmitarbeiter den Antrag zu Gesicht bekommt.

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